Aktuelles


Aktionen

Tourenangebot

Tipps und Infos

Kontakt Ortsgruppe

Zukunftswerkstatt

Mobilität 2035: Wir machen die Rothenburger Straße fit für die Zukunft

An einem Samstag trafen sich 20 Oberasbacher Bürger:innen in der Aula der Grundschule Altenberg, um eine Mammutaufgabe zu lösen. Thema der Ganztagesveranstaltung war die Rothenburger Straße, die zu den am stärksten befahrenen Staatsstraßen in Bayern gehört. Geladen hatte die Ortsgruppe des ADFC. Anlass ist die bevorstehende Überplanung der Staatsstraße und ein Förderprogramm der Stadt Oberasbach zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung, mit dem die Kommune dieses Projekt unterstützt hat.


Das Format der Veranstaltung war eine Zukunftswerkstatt, die in drei Phasen abläuft. In der Kritik-Phase können die Teilnehmer:innen alle Punkte vorbringen, die sie als störend, negativ oder verbesserungswürdig empfinden. In der Phantasie-Phase dürfen sie ihren Gedanken freien Lauf lassen und eine Lösung für die gesammelten Punkte aus der Kritikphase entwickeln. Anstelle der Realisierungs-Phase werden die Ergebnisse dem Planungsbüro, das für die Maßnahme vom Staatlichen Straßenbauamt und Stadt Oberasbach beauftragt wird, zur Verfügung gestellt. Zu einem späteren Termin sollen die Teilnehmer:innen eine Rückmeldung zu ihren Vorschlägen erhalten.

Als Einstieg präsentierte der ADFC Filme, die bei Befahrungen der Straße aufgezeichnet wurden. Sie zeigten lebendig die Verkehrssituation am Morgen und am Abend, sowie Problemstellen für die Verkehrsteilnehmer auf.

Bis zur Mittagspause lag eine umfassende Kritik der Straße geordnet nach den Feldern Motorisierter Individualverkehr, ÖPNV, Radfahrer, Fußgänger, Anwohner, Gewerbetreibende, Stadtbild mit den Faktoren Umwelt- und Lebensqualität vor. Kurz zusammengefasst erhielt bei Planung der vierspurigen Straße im Jahr 1975 der Autoverkehr absolute Priorität und die übrigen Funktionen der Straße wurden im wahrsten Sinn des Wortes an den Rand abgedrängt. Wegen der schmalen Parkbuchten stehen z.B. die Fahrzeuge regelmäßig mit zwei Rädern auf dem Fuß- und Radweg. Die Fußgänger und Radfahrer haben dadurch deutlich weniger Platz. Noch schlimmer ist es, wenn sich an einer Bushaltestelle die wartenden Fahrgäste mit ihnen den Platz teilen müssen. In der Straße gibt es wegen des hohen Verkehrsaufkommens und der beengten Verhältnisse am Fuß- und Radweg keine hohe Aufenthaltsqualität. Auf diese Weise wird das Quartier längs der Straße abgewertet und ist kein positives Schaufenster für die Stadt. Auffällig sind die großen Supermärkte, die den Standortvorteil nutzen, um die Kaufkraft der Autofahrer abzuschöpfen.

In der Phantasie-Phase kamen beide Arbeitsgruppen unabhängig voneinander zum Ergebnis, dass die Rothenburger Straße auf weniger Fahrspuren verringert werden müsste.

Zwischen der Kreuzung Leichendorf und der Albrecht-Dürer-Straße kann die Straße aufgrund des Verkehrsaufkommens von ca. 14000 Fahrzeugen pro Tag auf insgesamt zwei Fahrspuren zurückgebaut werden.

Ab der Albrecht-Dürer-Straße bis zur Einmündung der FÜ6 könnte eine Fahrspur wegfallen.

  • Die Straße hat zwei Richtungsfahrspuren und eine Bedarfsspur. Bei steigendem Verkehrsaufkommen in einer Richtung wird die Bedarfsspur mitgenutzt. Morgens fährt man so z.B. zweispurig nach Nürnberg und am Abend zweispurig zurück in den Landkreis. Die Umschaltung erfolgt automatisiert durch Künstliche Intelligenz.

  • Alternativ erhält jede Fahrtrichtung 1,5 Spuren, wie dies auf der B14 in Nürnberg/Röthenbach verwirklicht ist. Auf diese Weise können zwei PKW’s nebeneinander fahren.

Mit dieser Maßnahme kann die Straße spürbar aufgewertet werden. Für den ruhenden Verkehr, sowie die Radfahrer und Fußgänger gibt es mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Ja es könnte auch wieder Straßengrün entfaltet werden.

Bei den punktuellen Problemen kam die Entfernung von Hindernissen wie Ampeln, Lampen oder Schildern auf dem gemeinsamen Fuß- und Radweg zur Sprache. Weiter müssten neue Querungsmöglichkeiten eingerichtet werden, die durch Ampeln mit Sofortreaktion unterstützt werden.

Nach einem langen Tag gingen die Teilnehmer:innen mit einem sehr guten Gefühl nach Hause. Es hat Spaß gemacht, Lösungen in ausgiebigen Diskussionen zu erarbeiten. Jetzt bringt die Ortsgruppe des ADFC die Ergebnisse in den offiziellen Planungsprozess ein und hofft, dass die Arbeit wertgeschätzt wird, damit sich Partizipation der Bürger:innen lohnt.


Von der Stadt mittlerweile durchgeführte Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsstruktur

Der ADFC Oberasbach freut sich, dass die Stadt Oberasbach sich auf den Weg gemacht hat, eine fahrradfreundliche Kommune zu werden. Unsere Mitglieder der Ortsgruppe haben eine hohe Ortskenntnis, gepaart mit Kompetenz und Erfahrung bezüglich des Radverkehrs. Mithilfe dieser Expertise haben wir bereits fundierte Vorschläge zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur an die Stadt Oberasbach weitergeleitet. Diese Ideen basieren größtenteils auf dem Maßnahmenkatalog des vom Rathaus beauftragten und vom Stadtrat beschlossenen Radverkehrskonzepts von PB Consult. Unsere Ortsgruppe ist in der Projektgruppe Fahrradfreundliche Kommune (PG FFK) – bestehend aus Stadtverwaltung, Stadtrat, ADFC und Bund Naturschutz – stark engagiert und bringt Vorschläge zur Verbesserung der Infrastruktur ein.

Immer wieder kommt es auf Straßen zu Begegnungskonflikten zwischen Rad- und Autofahrenden, wie beispielsweise durch zu nahes Überholen oder sich plötzlich öffnende Türen von geparkten Autos („Dooring“). Fahrradschutzstreifen mit Abstand zur Dooring-Zone bringen deswegen einen erheblichen Sicherheitsgewinn und schützen die schwächeren Verkehrsteilnehmer.

Der Fahrradschutzstreifen in der Albrecht-Dürerstr. berücksichtigt den Gefahrenbereich zu parkenden Autos. dies wurde in der Bachstraße nicht berücksichtigt und führt zu einer Gefährdung der Fahrradfahrer.

Albrecht-Dürer-Straße

Bachstraße

Hier in Kürze die wichtigsten Regelungen gemäß der StVO-Novelle 2020:

  • Es muss beim Überholvorgang weiterhin ein Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten werden. Sind Kinder unterwegs bzw. werden diese mit dem Rad transportiert, gilt – wie auch bei Überholvorgängen außerorts – ein Mindestabstand von 2 Metern.
  • Kann dieser Abstand (z.B. bei Gegenverkehr) nicht eingehalten werden, darf nicht überholt werden.
  • Pkw dürfen die gestrichelte Linie des Schutzstreifens nur in Ausnahmefällen kurzzeitig überfahren, sofern dadurch kein Fahrradfahrer gefährdet wird.
  • Parken und selbst kurzes Halten sind auf dem Schutzstreifen verboten.

Weblink:https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/Im-Alltag/StVO-Novelle_2020_ADFC-Magazin_Radwelt.pdf

Verknüpfung der Verkehrsmittel

An der Haltestelle Altenberg West wurde die neue überdachte Fahrradabstellanlage fertig gestellt. Damit hat das Warten auf eine zeitgemäße Abstellmöglichkeit ein Ende. Ein weiteres positives Beispiel sind die Schließfächer am Bahnhof Oberasbach.

>

Asphaltierung von Schotterwegen

Der Weg an der Hainbergstraße wurde bereits asphaltiert. Das steht bei der Verbindung Albrecht-Dürer-Straße Langenäckerstraße noch aus.

© ADFC Fürth 2024

Ortsgruppe Oberasbach

Weitere Radtouren und Veranstaltungen finden Sie auf touren-termine.adfc.de – auch von ADFC-Gliederungen im Umkreis, sowie in ganz Deutschland.